Henne Talsperre

Der Hennesee liegt an der B 55 Meschede – Olpe. Ca. 2 km von Meschede entfernt. Hier befindet sich das ausgewiesene Tauchgebiet in der Berghauser Bucht. Am Tauchplatz befindet sich eine DLRG-Station, die in den Sommermonaten an den Wochenenden besetzt ist und es können auch Flaschen gefüllt werden. Der Tauchplatz selbst liegt in einem alten Steinbruch und reicht von der rechts angrenzenden Badebucht bis links zu den Stegen des Segelclubs. Dies ist ein alter Steinbruch dessen Steilwände die Attraktion des Tauchplatzes darstellen. Abhängig vom Wasserstand fällt der Grund in zwei bis drei Stufen jeweils senkrecht auf ca. 35 m ab. Der Tauchplatz ist durch eine Boje gekennzeichnet deren Verankerungsleine man gut zum Abtauchen nutzen kann um dann langsam entlang der Steilwand wieder aufzutauchen. Hier muss man jedoch auf Taucher Acht geben, die sich über einem befinden und unter Umständen Steine lösen. Der Einstieg gestaltet sich problemlos vom Ufer aus, da die ersten Meter in den See hinein sehr flach verlaufen (zumindest bei normalen Wasserständen). Nach dem Abtauchen erreicht man schnell eine Tiefe von ca. 25m (bei voller Talsperre) und in der Mitte des Kessels befindet sich dann noch ein Loch, in dem die Maximaltiefe erreicht werden kann, je nach Füllstand bis zu 36 m. betragen kann, dort ist aber außer Schlamm nicht viel zu sehen und die Sichtweiten sind hier oft ziemlich gering.

Die Sichtweiten sind im Hennesee stark vom Wetter und der Jahreszeit abhängig. Im Winter und Frühling ist keine Sprungschicht im See vorhanden und die Sichtweiten liegen bei ca. 5m. Im Frühsommer ist es am schönsten im See: Das Wasser wird wärmer und die Fische kommen ins Flachwasser zurück. In den Sommermonaten bildet sich immer eine Sprungschicht die oft bei 8 m anfängt und bis ca. 12 m reicht. In diesem Bereich ist die Sicht gleich Null. Darunter ist es dann stockdunkel aber glasklar. Ohne Lampe sollte man im Hennesee eigentlich nie tauchen, denn auch bei guten Bedingungen ist es ab 20m fast dunkel. Im See selbst ist der Pflanzenbewuchs, wie immer, sehr spärlich. An Lebewesen machen sich Barsche, Hechte, Aale und der eine oder andere Flusskrebs sichtbar. Allerdings sorgen weitere Sehenswürdigkeiten, wie umgestürzte Bäume und 2 alte Gittermasten (Strommasten) für Abwechslung. An einem der Masten haben Taucher Maskottchen angebracht. Auf dem Grunde der Hennetalsperre liegen die Überreste des Dorfes Hellern. In sehr heißen Sommern, bei extrem niedrigem Wasserspiegel kann man über die alte Brücke und Teile der alten B 7 spazieren gehen. Diese wurden nach dem Bau des neuen Dammes überflutet. Wer im Sommer bei schönen Wetter tauchen möchte, sollte so früh wie möglich am See sein, denn oft ist um 10 Uhr schon kein Parkplatz mehr zu finden, da die Badebucht von vielen Schwimmern genutzt wird. Direkt am Tauchplatz befindet sich eine große Wiese, die im Sommer sehr schön ist und es sich lohnt hier noch etwas Liegenzubleiben

Insgesamt bietet der Hennesee ein interessantes Tauchgebiet allerdings mit stark wechselnden Sichtverhältnissen, besonders dann, wenn sehr viel Wasser abgelassen wird oder es lange und ergiebig geregnet hat.

Anfahrt
Die Anfahrt von der Basis erfolgt über die A46 oder A1 bis AB Wuppertal-Nord, hier A1 Richtung Dortmund, bis AB Unna, hier auf die A44 Richtung Kassel bis Kreuz Werl, hier auf die A445 Richtung Arnsberg/Meschede, Abfahrt Meschede und Richtung Meschede, ab Meschede ist der Hennesee ausgeschildert (B55 Richtung Süden), Parkplatz oberhalb des Sees ist ausgeschildert.

Histrorie
Der Bau erfolgte in den Jahren 1901 bis 1905 und der Zweck war die Sicherung der Wasserversorgung des Ruhrgebietes in Trockenzeiten.Die Bauausführung der Staumauer erfolgte in handgemauerter Bruchsteinmauer mit Feldbahnen und Loren als einzige technische Hilfsmittel. Alle Bohrungen mussten noch mit Hammer und Meißel durchgeführt werden. Die Maße der Staumauer betrugen im Grund 28 m breit, die Mauerhöhe 38 m und die Länge der Mauerkrone 370 m. Das Einzugsgebiet, d.h. der Raum, dessen Niederschläge zum Sperrbecken abgeführt werden beträgt 54 km2 und die Größe der Wasserfläche: 85 ha / 850.000 m2, das Fassungsvermögen umfasst 11 Mio m3 Stauinhalt. Die damaligen Baukosten betrugen 2,5 Millionen Goldmark (Verrechnungseinheit der stabilen Währung aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg). Durch den Bau der Talsperre ergaben sich Veränderungen im Landschaftsbild. Die durch die Talsohle verlaufende Landstraße Minden-Koblenz musste höher gelegt werden. Der alte Gutshof Hellern, einige 100 m oberhalb der Mauer gelegen, musste verschwinden; ebenso die noch etwas weiter oberhalb gelegene Pulvermühle der Köln-Rottweiler AG. Die 1863 gebaute Leistenfabrik von Lex, etwas unterhalb des Hellerschen Gutshofes, wird näher zur Stadt hin neu aufgebaut. Es gab aber auch Negatives für die Stadt Meschede, so trat die erwartete Verhütung der Überflutung der Stadt bei Hochwasser nicht ein. Insbesondere 1909 und 1926 wurde die Innenstadt Meschedes von einer erheblichen Überflutung getroffen. Im Laufe der Jahre wurde die Sperre unterläufig, d.h. undicht. Die Mauer war zwar auf Felsengrund gesetzt, aber in der Tiefe lagen Keratophyrtuff- und Flinzschichten mit Kalkeinschlüssen. Diese Kalkeinschlüsse wurden mit der Zeit ausgewaschen, so dass das Wasser unter der Mauer her entweichen konnte. Wälder von Pestwurz entwickelten sich unterhalb der Mauer. Die Sperre konnte ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Zudem bestand auf Dauer die Gefahr, dass die Mauer einbrach. Am 20.12.1948 wurden deshalb alle Drosselklappen geöffnet, um nie wieder zu geschlossen zu werden. Die Talsperre lief leer. In den Jahren 1952-1954 wurde die Staumauer neu errichtet.

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